Die Geschichte des Ortes Schwanow



Das Dorf Schwanow liegt im SSW von Rheinsberg und wird wie das Nachbardorf Braunsberg von einer kuppigen, von zahlreichen Hohlformen durchsetzten Endmoränenlandschaft des Franfurter Stadiums zwischen dessen äußerer und innerer Hauptrandlage umgeben. Die steinreichen ,stellenweise lehmigen Sandböden erreichen Ackerzahlen von 16-40. Die Grundwasserverhältnisse wechseln auf engstem Raum wegen der Hohlformen stark. Im Mittelalter befand sich das Dorf auf einer Anhöhe südwestlich der heutigen Lage ,wie vorwiegend slavische sowie einige frühdeutsche Scherben beweisen. Offensichtlich stellte das deutsche Dorf die Fortsetzung einer slawischen Siedlung dar.

1524
Die alte Siedlung, erstmals 1524 als Swanow (slav.=Ort des Zvan) erwähnt, steht 1525 als wüste Feldmark Schwanow verzeichnet. Sie gehörte zur Hälfte der Herrschaft bzw. dem Amt Altruppin und zur anderen Hälfte Achim von der Lohe in Braunsberg.

1590
war die Feldmark Schwanow größtenteils mit Kiefern und Eichen bewachsen, doch gab es auch noch gegen 30 Ackerstücke von zusammen 60 Scheffel Roggensaat, welche vom Nachbardorf Zechow bewirtschaftet wurden. Während des 30-jährigen Krieges verwuchsen diese Flächen.

1664
gehörte die Feldmark Schwanow als "Schwanow`sche Heide" zum Forst Zühlen. Zu den Kiefern und Eichen hatten sich inzwischen auch wieder Buchen gesellt.

1723
Die neuen Besitzer, eine Familie von Rohr, legen auf ihren Anteil eine Meierei an und beantragen beim König den Aufbau des Dorfes Schwanow. Aber erst ein zweiter Antrag wird 1753 befürwortet. Der Wiederaufbau des Dorfes erfolgte mit der Maßgabe, für jeden in Erbpacht vergebenen königlichen Anteil 3Bauern und 5Büdner, insgesamt 16 ausländische Familien anzusetzen. Die Vermessung der Feldflur ergab 1898 Morgen. Der Siedlungsunternehmer verteilte davon 679 Morgen des schlechten Bodens an 6 Bauern und 11 Büdner, vorwiegend mecklenburger Kolonisten, und gründete auf dem Verbleibenden Land mit besseren Böden sein Rittergut. Die Klagen der Kolonisten in den folgenden Jahren über bittere Armut blieben unbeachtet. Das eingeschossige Herrenhaus hat ein gebrochenes Dach mit Mansardenfenstern. Vom Gutshof blieb links ein massiver Stall mit traufseitigem, verzierten Gurtsims erhalten.

1738
Hegemeistersitz zu Schwanow neu errichtet, später Krangenbrücke genannt.

1752/53
Eine aufgenommene Karte zeigt die gesamte Feldmark in Größe von 1899 Morgen gänzlich Waldbeständen mit Ausnahme der alten Dorfstelle, auf der sich eine Ziegelei mit etwas Gartenland befand (etwa 1 km südwestlich des heutigen Dorfes). Bei der Wiederbesiedlung und weitgehenden Rodung wurden 27 ha an Zechow übergeben.

1754
Erbzinskontrakt über den gesamten Anbau der Feldmark Schwanow

1754
Ansetzung von 6 Bauern inclu. Schulze (2 aus Sachsen, 4 aus Mecklenburg) mit je 82 Morgen Acker und 2 Morgen Wiese und 11 Büdner und Kossäten (10 aus Mecklenburg) mit je 15 Morgen Ackerland; Verwalter des von Rohr.

1798
gab es auf der Feldmark nur noch 70 Morgen Wald, alles übrige war wieder Acker geworden. Die Gutsgröße schwankte seit dem 19. Jahrhundert .1890 197 ha, 1910 177 ha und erreichte 1929 den größten Umfang mit 209 ha.

1800
6 Ganzbauern, 11 Halbbauern, 2 Büdner, 9 Einlieger, 1 Radmacher, Windmühle, 90 Morgen Holz, Gut und 23 Feuerstellen gehören zu Schwanow

1840
Schwanow besteht aus Rittergut, Koloniedorf und hat 23 Wohnhäuser.

1849
Bis 1849 war die Gerichtszugehörigkeit von Schwanow in Gransee 1849 bis 1878 Kreisgericht Neuruppin, 1879-1952 Amtsgericht Rheinsberg

1860
Dorf Schwanow hat 3 öffentliche Gebäude, 38 Wohn- und 62 Wirtschaftsgebäude(Getreidemühle)

1878
brach Feuer aus und zerstörte einen Teil des Dorfes. Das gut besteht aus 2 Wohn- und 6 Wirtschaftgebäude.

1891
1 Gutsbesitzer mit 120 ha,4 Vollbauern mit 44, 28, 26, 23 ha und ein Lehrer ohne Land.

1900
Das Dorf besteht aus 36 Häusern und das Gut aus 3 Häusern

1928
Dorf und Gut Schwanow werden zu einer Gemeinde vereinigt.

1946
Während der Bodenreform wurden 202 ha Boden 21 Siedler aufgeteilt.1954 gründeten 5 Bauern mit 52 ha eine LPG Typ III.

1960
Das Dorf ist vollgenossenschaftlich, die Nutzfläche beträgt 380 ha.

1965
Die Genossenschaft in Schwanow besitzt 8 Traktoren und einen Mähdrescher. Getreide- und Kartoffelanbau wird von Rheinsberg durchgeführt. Auch die LPG Braunsberg ist für Schwanow zuständig. 30% der Schwanower arbeiten außerhalb ihres Dorfes.
Schüler fahren nach Gühlen Glienicke zum Unterricht.


1975
Die Waldfläche auf der Gemarkung Schwanow ist auf 100 ha, also auf ein knappes Viertel der Gesamtfläche angewachsen.

2003
Bürgermeister verkündet es gibt in der Gemeinde 29 Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 14 Jahren. Im Ort leben 165 Einwohner, davon sind 39 Rentner.

Zurück